Videospiele im Nebel

Brevet Frühjahrsbegegnungen ab Aumühle, Strecken 150 und 200 km, ca. 80 TeilnehmerInnen

Ich war auf dem Weg. Dem Weg der Besserung, dem Weg nach Aumühle und dem Weg zu neuen Erkenntnissen. Meno Schrader, der Kachelmann für Schleswig-Holstein und Hamburg, meinte das der Nebel bleibt. Maximal eine Stunde Sonne mochte er prognostizieren. Ein wenig Regen möglich, aber eher unwahrscheinlich. Die Moderatorin wies darauf hin, dass noch Winter sei. Erst am Dienstag beginnt der Frühling. Aus meteorologischer Sicht hätte Meno wiedersprechen können. Aber warum sollte er sich mit der astronomischen Moderatorin streiten.

Um halb acht war schon ein munteres Gewusel auf dem Parkplatz am Sportheim in Aumühle. Angemeldet war ich für den 200’er aber ich fühlte mich nicht stark genug. Zwar nicht richtig krank, das Kratzen im Hals nicht der Rede wert, aber selbst meine Schreibtischtätigkeit veranlasste mich in den letzten Tagen, immer mal wieder eine Pause einzulegen. Auch ich habe gegen Frauen keine Chance. Es klang wie „Du fauler S…. hast einfach keine Lust zum Radfahren!“ „So ist es“, stimmte ich zu.

Veranstalter Michael hatte Conny für die Anmeldung eingespannt. Es gab mal kurzzeitig eine handvoll Leute, die auf Abfertigung warteten, aber alles lief entspannt ab. Insgesamt sollen um die 80 FahrerInnen auf die Strecke gegangen sein. Sogar eine Journalistin vom Lokalblatt interessierte sich für die Veranstaltung.   
 
Ich selber hatte bisher immer einen weiten Bogen um die Video-Funktionen meiner Kameras gemacht. Es wurde Zeit, das einfach mal auszuprobieren. Mittlerweile werden mit normalen Spiegelreflex-Kameras Filme fürs Kino produziert. Die Profis nehmen zwar das Grundgerät, aber sie schrauben diverse Zusatzteile an die Kamera. Da kann man alleine für die Verschraubung nochmal so viel bezahlen, wie für die eigentliche Kamera. Ein spezieller Videokopf fürs Stativ sollte es aber auch bei mir sein. Ton zeichnet meine Kamera auch auf. Wenn es leise ist, bekommt sie sogar mit, wie ich schnaufe und mir selber etwas zu murmele. Und wenn der Autofocus scharf stellt, macht der Apparat selber Geräusche. Außerdem hatte ich gelesen, dass Ton-Aufnahmen von Vogelgesang zu unerwünschten Bekanntschaften führen könnten. Ton ist also noch mal eine weitere Baustelle. Erst Mal das mit den bewegten Bildern auf die Reihe bekommen, später wird es dann vielleicht auch etwas auf die Ohren geben.
 
Ich musste mich mit dem Auto beeilen, um die Radfahrer kurz vor der Elbbrücke Geesthacht aufs Bild zu bekommen. Sie waren als fast geschlossene Gruppe im Nebel unterwegs. Michael hatte trotz der großen Teilnehmerzahl keine Trennung in Startgruppen vorgenommen. An der Fähre Bleckede waren sie sich aber schon in zwei größeren Feldern unterwegs. Über die Distanz erfolgte die weitere Vereinzelung. Beim Zieleinlauf konnte man Kleingruppen oder Einzelfahrer beobachten.
 
Kurz vor 16 Uhr waren drei Fahrer aus Wesseln wieder zurück in Aumühle. Wir waren aber nicht die schnellsten, meinten sie. Die Anderen wollten aber bei Mölln eine Pause machen. Mölln und nicht Fuhlenhagen? Michael hatte extra einen Rucksack mit Geschenk mitgeführt, um sich bei den netten Betreibern der privaten Kontrolle zu bedanken. Das scheint nicht jeder mitbekommen zu haben, was da bei gutem Wetter im Garten mit der Katze geboten wurde. Michael hat nicht nur das Geschenk dagelassen, sondern auch noch den Rucksack.
 
Meno hatte übrigens auch beim Wetter nicht recht bekommen. Gegen Mittag war der Nebel weg und die Sonne da.