Herbsterlebnis

(Brevet am 20.09.2008 /230 km / ca. 40 Starterinnen) Schönes Wetter, Schöne Strecke, ein kaputter GPS-Halter und zwei Pannen.

Mein Auto ist für mich noch so neu, dass ich die Anzeige links oben vom Tacho noch nicht kannte. So eine Schneeflocke ist ein sechseckiger Kristall und das Symbol deutete auf Schneefall. Auch wenn ich es ein wenig übertrieben fand, dass mein Auto Lawinengefahr signalisierte, recht frisch war es schon. Kalt und klar am morgen, Sonne für den Tag. Zum Radfahren geht es kaum besser.   Für die Anmeldung hatte Michael zwei Endspurt Kollegen eingespannt. Start und Ziel war im Vereinseim des TuS Aumühle Wentorf. Da ich rechtzeitig da war, hatte ich keinen Streß. Rad auspacken, anmelden, Toilette, GPS aktiviern (wo ist bloß der gespeicherte Track) und ein paar Fotos schießen. Alles wurde erstmal gut. Der Track fand sich an und ich konnte auch ohne große Probleme im Spitzenpulk mitfahren. Bei meinem Trainigsstand in diesem Jahr, fand ich mich vergleichsweise gut.  

Die Herrlichkeit dauerte bis kurz hinter Gifkendorf (das liegt irgendwo im Niemandsland zwischen Scharnebeck und Bad Bevensen/man beschäftigt sich dort mit der Pferdezucht). Die Streckenführung erfolgte über ausgesucht schöne und verkehrsarme Strassen und Feldwege. Da muss man auch mal das eine oder andere Stück Pflaster in Kauf nehmen. Die Halterung für mein Fahradnavi sah das irgendwie anders. War zwar alles gesichert, aber plötzlich so ohne Orientierung am Lenker war nicht so toll. Gruppe weg, Zeit für eine Pinkelpause und dann weiter. Ich nutzte dann die zweite Gelegenheit falsch abzubiegen.  

An der Tankstelle in Bad Bevensen wartete Gerald auf Detlef. Dann rollte auch die Endspurt Gruppe um Rolf ein. Wir entschieden uns, noch ein wenig zu warten um dann zusammen den Rest der Strecke in Angriff zu nehmen. Kurz danach nahm ich meine Panne. Mit Geralds Unterstützung wurde der Schlauch gewechselt und dann machten wir uns auf die Verfolgung. Gerald war in Italien unterwegs gewesen. Ich merkte es sogar im Windschatten und bat ihn, etwas rauszunehmen. Wir hatten Rolf und Co aber schon vor dem südlichen Eckpunkt der Strecke mit der Kontrollfrage (irgendetwas mit einem Waldbad und der Wassertemperatur).  

Es gibt im Wendland Autos! Aber auf den Straßen und Wegen, auf denen wir unterwegs waren, war jedes motorisierte Gerät, ein kleines Ereignis. Nicht das der Autofahrer sich unkorrekt verhalten hätte, aber Gerald nutzte das Motorengeräusch zum ausweichen auf den Randstreifen. Er fährt eigentlich viel lieber Schotterstrecken, als auf Asphalt. Dafür mag er aber kein Pflaster. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Nach dem schrägen Versuch, wieder auf die Fahrbahn zu gelangen, gab der Reifen plötzlich und gut hörbar sein Luft von sich. Diesmal entschlossen wir uns zu einer gemeinsame Pause, um Gerald beim Reifenwechsel beraten zu können.  

Das Restaurant an der Fähre Neu Darchau ist beliebt bei Rad- und Motorradfahrern. Jedenfalls trafen wir einige Brevet-Teilnehmer und auf viele Leute in Motorradkluft. Kaffe,Cola,Kuchen, soweit alles in Ordnung, aber das dauert mit dem bezahlen.  

Auf der nördlichen Elbseite gab es Bauarbeiten an einer Brücke. Michael nutzte diesen Umstand für eine Streckenführung mit einem großen nördlichen Bogen über Brahlstorf, Güster und Talkau. Sehr schön! Und ein paar Kilometer mehr.  

Petra und Markus wollen am 18. zusammen nach Berlin. "Wenn Du nicht durchhälts, Fahr ich nicht mit Dir!" hörte ich mit. Manchmal macht es ja dann auch Spaß mitzufrozeln. Ich fühlte mich jedenfalls veranlasst, nach dem Halt (Edeka in Güster) viel vorne zu fahren. Aber Markus schien gut erholt. Irgendwann merkte ich dann doch meine Beine.  

Zum Abschluss mußte dann noch der Essengutschein in Nudeln und alkohlfreies Weizen umgesetzt werden. Trotz Halterschaden, Umweg und Panne ein rundum gelungener Tag mit dicken Beinen zum Schluß.  

Bilder