(100 km und 8 Leute auf dem Berg)
Leichter Regen war angekündigt und Wind um die 4 Windstärken. Da kann man im Januar Charakter beweisen und sich aufs Rad setzen. Die Wanderfahrt zum Wilseder Berg bot als Zugabe Schnee in den höheren Lagen und mindestens eine nette Schiebepassage für alle Teilnehmer. Aber das war schon ziemlich am Anfang, in den Wäldern der schwarzen Berge, gleich nachdem Michael seine Panne nahm. Immerhin 10 Leute trafen sich im Harburger Bahnhof, dem Radhändler eigner Wahl, eine Freude zu machen.
Die Tourenleitung, also ich, hatte sich von Mottas Idee ( http://flensburgxhamburg.blogspot.com/ ) inspirieren lassen, mit dem Rad mal einen Wanderweg zu fahren. Der europäische Fernwanderweg führt auch über den Wilseder Berg. Die Feinerkundung ergab dann, den Wanderpfad doch an einigen Stellen Wanderpfad sein zu lassen. Aber das Grundkonzept der Strecke stand mit dem E1. Der Start am Harburger S-Bahnhof war mehr praktischen Überlegungen geschuldet. Aber den Schlenker über Buchholz hätte es ohne E1 nicht gegeben. Und Buchholz bietet mehr als man so denkt. Im Stadtwald konnte man die aufgeräumte Strecke des Buchholzer Crossrennen begutachten. Man sah nichts mehr davon. Über die Bahngleise gibt es eine schöne Fußgängerbrücke (absteigen und tragen war angesagt) und der Brunsberg (immerhin 129 m hoch) lag damit auch auf dem „natürlichen“ Weg zum Wilseder Berg. Hier gab es mehr Schnee, als auf dem 40 m höheren Kollegen.
Es war übrigens nicht so kalt, das der Schnee wirklich fest war, aber glatt genug, meinen Antrieb durchdrehen zu lassen. Ich schiebe das mal auf den Untergrund und nicht auf meinen Umfang, dass ich mich persönlich entschloss, hin und wieder mal zu schieben. Wer Vereinskollegen hat, braucht keine Feinde. Es schien immer rechtzeitig eine Kamera bereit mich in Aktion, also abgesessen, festzuhalten . Ich selber hatte mich übrigens zu meiner alten Spiegelreflex entschlossen. Nicht wirklich die richtige Wahl, der Akku zeigte Ermüdungserscheinungen und es gab auch Schwierigkeiten mit der beschlagenen Linse.
Zwei TeilnehmerInnen entschlossen sich zu kürzeren Streckenvarianten. Ihnen entging der feuchte Matsch auf den flacheren Teilstücken. Der Trainingseffekt ist schon ein wenig höher als auf Asphalt. Wenn es rund um den Wilseder Berg trocken ist, kann man sich auch an knöcheltiefem Sand erfreuen. Matsch ist besser. Das knirscht und schmirgelt noch zusätzlich beim Bremsen.
Auf dem Wilseder Berg hielten wir uns dann nicht besonders lange auf. Ich war oben, durchaus der Meinung, relativ gut in der Zeit zu sein. Wir wählten die E1-Variante nach Undeloh und beim Gasthof Heiderose ließen sie uns, verdreckt und nass wie wir waren, doch rein. So gemütlich beim Kaminfeuer, hat es mit dem Essen doch alles in allem fast eineinhalb Stunde gedauert, ehe wir wieder loskamen.
Dann gab es noch einen Panne. Wer zwischen Seeve und Hittfeld einen Reifenheber findet, möge sich bei mir melden. Im Lichte der Helmleuchten und Batteriescheinwerfer wurde der Schlauch gewechselt. So ein Halt bietet immer wieder die Gelegenheit für schöne Sprüche. Aus dem Gedächtnis zitiert etwa:“Nimm das Ventil, wenn du schon pumpst!“ Gerade hilfreichen Weisheiten machen eine Tour besonders wertvoll.
Etwa um 17:00 Uhr war es dunkel. Das war auch die geplante Zeit für die Rückkehr. Es wurde sechs, aber wir ließen es uns trotzdem nicht nehmen, zum Abschlusskaffee mit Kuchen beim Bäcker im Einkaufszentrum gegenüber einzukehren.
Wenn man los fährt, weiß man wirklich nicht, warum man sich das antut. Aber zum Schluss weiß man, besser kann man den Sonnabend nicht verleben. (5 * man in 2 Sätzen. Qualifiziert mich das zu irgendetwas?)
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Bilder (Im Grunde haben wir nur gegessen)