Flèche 24 Std. Thale-Großhansdorf

Reisebericht Flèche Thale-Großhansdorf Samstag 10.05, 10:00 Uhr bis Sonntag 11.05. 10:00 Uhr

Bereits zum 3. Mal habe ich die Pfingsttour in den Harz genutzt, für eine Tour der besonderen Art.
Eigentlich bin ich kein Freund von diesen Veranstaltungen des Audax-Club SH um Heino und Burkhard, mit Stecken von 300-800km. Aber einmal im Jahr kann ich mir das ruhig antun. Die besondere Herausforderung besteht für mich als Jemand, der sich das Ganze im Kopf einteilt darin, dass man meistens nicht so ganz exakt weiß, werden es nun die angepeilten 360/380 km, oder werden es vielleicht doch 40km mehr? Beim ersten Mal hatte ich da doch große Probleme, als es sich abzeichnete, die Strecke wird etwas länger.
Dieses Jahr war es ähnlich, aber inzwischen wusste ich, was auf mich zukommt.

Mit Burkhard und Benno war ich bereits die letzten Jahre zusammen gefahren und es bisher immer viel Spaß gemacht. So war es auch in diesem Jahr.
Wir sind um 10:00 Uhr mit den anderen Harzfahrern zusammen losgefahren um uns in Blankenburg zu trennen und unsere eigene Strecke zu fahren. Praktischerweise hatten wir hier auch gleich unsere (einzige) Panne.
Burkhard zeigte sich zwar etwas unzufrieden über die Qualität der von ihm ausgedruckten Streckenpläne, denn der dicke grüne Strich auf der Karte verdeckte einige in kurzer Folge zu fahrende Abzweigungen. Haben aber alles gut gefunden. Ich bin immer nur heilfroh, wenn ich mich nicht um Navigation kümmern muss.

Für mich als der, welcher sich das Ganze im Kopf einteilt war das ideal: Wir hatten 4 Kartenseiten, abzufahren, was gefühlsmäßig recht schnell ging. Überhaupt geht der Tag (gefühlsmäßig!) schnell herum. Das Wetter trug das seinige zum perfekten Gelingen unserer Ausfahrt bei, Sonne den ganzen Tag, warm aber nicht heiß, kein Regen in Sicht oder zu befürchten.
Für mich bietet nur diese Form des Radfahrens so eindrucksvolle Landschaften und Erlebnisse, Gerüche, Düfte. Im Übrigen habe ich unterwegs so viele Greifvögel wie sonst das ganze Jahr über nicht, gesehen.
Auf der ganzen Strecke übrigens nicht ein hupender Autofahrer!

Den Brocken haben wir mit kurzen Unterbrechungen bis km 148 sehen können, kurz vor Salzgitter, als die Sonne hinter den Stahlwerken Salzgitter unterging. Salzgitter besteht offensichtlich nur aus den Stahlwerken, wir sind kilometerlang nur an und zwischen Werksgeländen vorbeigekommen.
Unseren nächsten planmäßigen Halt hatten wir gegen 19.00 Uhr in Peine, einer überraschenderweise sehr hübschen Kleinstadt, in welcher wir im Restaurant eines italienischen Ehepaars riesige Pizzas serviert bekamen.

Unser nächster planmäßiger Halt sollte uns nach Hermannsburg führen. Aus der Befürchtung heraus, dass dort gegen 23.00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt sind haben wir gegen 22.30 Uhr unser Nachtmahl im Hotel „Das deutsche Haus“ eingenommen. Obwohl die Küche bereits geschlossen war bekamen wir jeder noch 2 riesige Schnitzel mit allem Zubehör serviert, sehr lecker. Mit einer Kellnerin, die zunächst ungläubig von unserem weiteren Streckenplan für die Nacht hörte. Fast hätte Sie es geschafft, uns zum dableiben zu bewegen, es war einfach zu gemütlich dort und schön warm dort. Aber es half alles nichts, wir sind weiter.

Nun begann das härteste Stück Strecke, denn ab 01.00 Uhr wurde es kalt und ab 02.30 begann ich müde zu werden und war ständig am gähnen.

Kurz vor 04.00Uhr erreichten wir viel zu früh den Autohof mit seiner Aral-Tankstelle in Winsen. Hier hatten wir praktisch 4 Stunden Zeit, denn wir waren nur noch 60km vom Ziel entfernt, welches wir nicht vor 10.00 Uhr erreichen durften. Zeit genug um etwas zu Essen und im Autohof im Sitzen zu schlafen.
Irgendwann traf eine weitere Gruppe von Flèche-Fahreren ein, welche eine andere Strecke gewählt hatten und mit denen wir die restliche Strecke mit meistens unter 20km/h bewältigten, um nicht vor 10.00 Uhr Großhansdorf zu sein. Hier gab, es wie immer ein leckeres Büfett, welches Heinos Frau Britta vorbereitet hatte. Um 11.30 Uhr war ich zu Haus und bin gleich ins Bett gefallen.