Etwas schräg

Von der Tour auf dem Marschbahndamm (insgesamt gut 50 km / 8 TeilnehmerInnen)

Passt schon! Also die Überschrift. Wenn es mir gelungen wäre, die Kamera gerade auszurichten, wäre der Titel wohl auch etwas rechtwinkliger geworden. Es passte schon, auch wenn die Teilnehmerschar gemischt zusammengesetzt war, auch wenn einige Wetterberichte schlimmes prophezeiten. Es war praktisch die ganze Tour über trocken, windstill, bei angenehmer Temperatur. Der Marschbahndamm ist flach und wenig spektakulär und trotzdem es hat Spaß gemacht! Und fast zum Schluss haben wir uns noch kurz andere schräge Typen auf dem Rad angesehen. Aber man kann zumindest erwägen, ob die Wahrnehmung nicht auch etwas mit der nicht ganz geraden Perspektive eines Radsportfunktionärs zu tun hat.

Aber der Reihe nach. Treffpunkt war der U-Bahnhof Billstedt, gedacht als Ort, den man zur Not auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht und den auch das Navi kennen sollte.  Und dann ging es erst mal bergab. Auf dem Radweg mit Ampeln und Fußgängerverkehr. Aber so weit ist es gar nicht zum Billbrooker Bahnhof (damit hat z.B. Google Maps so seine Schwierigkeiten). Der Bahnhof ist noch zu erkennen, auf einer Seite von der Straße liegen auch noch Gleise. Dieser Bahnhof ist von der Billwärder Industriebahn 1907 gebaut worden. Die Marschbahn entstand nach dem 1.Weltkrieg und der Streckenbau endete in Billbrook. 1927 war die gesamte Strecke befahrbar. Schon 1952 stellte man den Betrieb wieder ein. Das Stück in den Vier-und Marschlanden ist durchgehend als Fahrradweg ausgebaut. Und so kann man die Strecke ja auch fahren. Einiges sieht man allerdings erst, wenn man sich bewusst macht, dass man auf einer ehemaligen Bahnstrecke unterwegs ist. Wir sind jedenfalls heil und Pannenfrei in Geestacht am Bahnhof angekommen. Die AG Geesthachter Eisenbahn e.V hat dort eine kleine Halle und macht sich um die Erinnerung verdient. So richtig mit schmutzigen Händen bei Betrieb und Restauration von alter Bahntechnik. http://www.geesthachter-eisenbahn.de/

Auf dem Rückweg sind wir der Bahnstrecke Bergedorf Geestacht gefolgt, d.h. das größte Stück haben wir auf dem Radweg der ehemaligen B5 zurückgelegt. Da gab es dann zufällig noch die Veranstaltung mit den schrägen Radfahrern auf dem Heidbergring. Wir haben mal kurz gekuckt. Ein professioneller Veranstalter richtet da ein kleines Radfestival, sprich ein Radrennen im Turniermodus aus. Unsere vereinsgebundenen Rennveranstalter sollten über sowas vielleicht doch mal nachdenken. Der kurze Blick war zwar nicht beeindruckend, aber man sah eine gut organisierte Radrennveranstaltung. Schräg war, dass die Teilnehmer bei den Läufen farbige Helm-Überzüge trugen. Lauter Turban-Träger in Schräglage auf dem Rad unterwegs.

Kurz vor Bergedorf gab es übrigens leichten Regen. Nachdem wir uns überdacht mit Cola, Bier und Alsterwasser am Bergedorfer Hafen (so was gibt es) gestärkt hatten, war das aber mit dem Regen auch schon wieder vorbei. Die letzten Kilometer ganz nach Haus haben wir trocken hinbekommen.

An sich war die Tour auch von der Teilnehmeranzahl ganz harmonisch, ein paar mehr hätte mir aber doch schon gewünscht. Zwei schräge Absagen, irgendetwas von Aufräumwetter und Weinfest am Vorabend, lassen mich allerdings etwas ratlos zurück. Wie kriegt man die Leute bloß aus Rad?

PS: Bei der letzten Bemerkung sitze ich im Glashaus und schöne Ausreden sollte man schätzen und für die Nachwelt erhalten.  

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Kommentare

Mitfahrt

....ich musste leider Arbeiten! Zum Glück war jaThorsten dabei....siehst gut aus...!
Gruß Thomas  :-)