William Lindley und die Tour nach Bergedorf

Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den größten in Deutschland, zumindest wenn man den täglichen Strom der Reisenden zählt. Wir hatten auch eine kleine Reise vor uns, nicht mit der Bahn, sondern mit unserer Zeitmaschine, dem Fahrrad. Und wenn man gut 170 Jahre zurück will, dann geht es  nicht um Sekunden. Und selbst der Hauptbahnhof, 1906 fertig geworden, ist viel zu jung. Wir wollten zu den Wurzeln, zum Ursprung der Eisenbahn.

Den meisten geht es um die Sekunden, nicht um die Jahrhunderte beim Sport. Und insofern war ich auch zufrieden mit der Beteiligung. Mit insgesamt 7 Leuten haben wir die Bahnstrecke Hamburg-Bergedorf nachvollzogen. Das ist das erste Stück Eisenbahn hier im weiten Umkreis. 1842 wurde die Strecke in Betrieb genommen, aber nie so richtig eingeweiht, weil es gerade zu diesem Zeitpunkt Hamburg gebrannt hatte. Richtig groß und richtig viel.

William Lindley, englischer Ingenieur, hat die Strecke geplant. Reiche Hamburger Geschäftsleute hatten Ihn dazu nach Hamburg geholt. Die Bahnstrecke ist auch heute noch weitgehend im Gelände nachvollziehbar. Obwohl die eigentliche Strecke nur etwa 4 Jahre in Betrieb war, wurde ein Großteil der Trasse für die Verlängerung nach Berlin weiterbenutzt. Für William Lindley gab es nach dem Brand einiges in Hamburg zu tun. Er hat sich um die Wasserver- und Entsorgung gekümmert und auch die Erschließung von Hammerbrook und Billbrook durch Kanäle, beruht auf seinen Plänen.

Und in Bergedorf steht das älteste Bahnhofgebäude Deutschlands (es ist eine Rekonstruktion). Und bis dahin sind wir auch mit dem Rad gefahren. Die Bahngeleise, die nach Geesthacht führen wurden erst viel später (1906) verlegt. Heute fährt auf dem Ende hin und wieder mal eine Museumslok der Arbeitsgemeinschaft der Geesthachter Eisenbahn.

Foto: Wir haben einen Radfahrer angehalten, der einen Termin zum Eis essen hatte.

Schönes Wetter hatten wir, heiß war es und in Bergedorf haben wir nach der Tour noch eine Lokalität gegen den Durst gefunden. Wir haben etwa 2 Stunden gebraucht. 1842 brauchten die Lokomotiven, es gab zwei unterschiedliche,zwischen 22 und 30 Minuten. 

Track

Material (Buch: Die Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn von 1842) 

Terminankündigung

Kommentare

Die Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn von 1842

Vielen Dank noch einmal für diese wirklich super tolle Tour! Hat mir wirklich sehr großen Spaß gemacht! Obwohl immer in Hamburg gelebt habe ich so viel neues über Hamburg erfahren, wie schon lange nicht mehr. Besonders interessant war für mich der Anfang, den Abzweig und der Verlauf der Bahn beim Hauptbahnhof. Das werde ich mir noch einmal ansehen. Den Radweg entlang der Bahnstrecke in Rothenburgsort sehe ich ja immer, wenn ich vom Dienstagstraining nach Hause fahre. Auch den werde ich mit Andrea noch einmal nachfahren. 
 

Kurz vor dem Ziel am alten Bahnhof in Begedorf erklärt Burkhard uns den Verlauf der Strecke!