Fit durch den Sommer

Michael war im Vorfeld nicht zufrieden mit dem Meldungsergebnis für seine Etappenfahrt „Fit durch den Sommer“. Er hat dann noch mal auf der Tastatur getrommelt und am Sonnabend fanden sich dann 25 StarterInnen in Aumühle an. Damit war es eine durchaus respektable Veranstaltung, gut organisiert und mit liebevoller Streckenwahl. Bleibt die Frage, ob man „kleine“ Radtourenfahrten über den BDR veröffentlichen oder die Kosten besser einsparen sollte.

Ich war nicht fit. Deswegen kann man natürlich trotzdem Rad fahren. Und so lang sind 280 Kilometer ja auch nicht und das Wetter war gut. Vielleicht kommt dann ja auch irgendwann die Fitness. Ich bin nach über einer Woche mal wieder aufs Rad gestiegen und konnte immerhin fast eine Stunde im Peleton mitfahren. Dann hatte ich freien Blick auf die Landschaft. Immer locker bleiben!
 
In Schwerin und Wismar konnte ich der Bedienung an der Tankstelle immerhin den Zweck des Stempels auf dem Kontrollblatt erläutern. Die Vorstempler hatten wahrscheinlich zu wenig Atem, alles zu erklären. Aber ich denke, das ist nur Wunschdenken meinerseits. Sie werden es schlicht eilig gehabt haben.
 
Der Wind kam aus südöstlicher Richtung und damit spätestens ab Dassow mehr von vorne. In Schönberg war ich wahrscheinlich so ermattet und so sicher wo es nach Ratzeburg geht, das ich etwas vom Track abkam. Immer diese Überraschungen. In Lockwisch war ich dann wieder auf dem rechten Pfad. Der Anstieg von Utecht hoch ist nicht ohne, also locker bleiben und treten. Am Ortseingang von Ratzeburg bekam ich Krämpfe in den Oberschenkeln. Ich wählte die nächste Pizzeria als Stempelstelle. Hier musste ich erklären, warum ich überhaupt einen Stempel haben wollte. Ich versuchte es mit Alsterwasser zur Pizza. Pizza war ok, das Alsterwasser habe ich ausgetrunken. Aber ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht was mir schmeckte, Alsterwasser war es nicht wirklich. Kola, Wasser und Apfelsaftschorle hatte ich schon an den Tankstellen probiert. Außerdem machte ich mir Gedanken, wie ich es nach Aumühle zurück schaffen sollte.
 
Solange keine Steigung im Wege stand, ging es halbwegs voran. Aber bei den Steigungen musste ich aufpassen,so gut war die Pizza auch wieder nicht. In Mölln stand dann eine Entscheidung an. Guter, staatsbürgerlicher Verkehrsteilnehmer oder guter Randonneur. Ich entschied mich staatstragend, der Umleitung zu folgen.  Wohl wissend, dass der Track es mit dem Bewegungsdrang der Teilnehmer gut meinte. Aber ich werde alt. Angekommen bin ich schliesslich auch. Hat Spaß gemacht! (Nächste Woche wieder
 

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Kommentare

BDR-Anmeldung und Kostenrisko

Die BDR-Gebühren sind ja ein eher geringer Kostenfaktor für eine Rad-Veranstaltung - auch bei kleinen Veranstaltungen.
Der größere Block entsteht doch vor allem aus dem Aufwand für Verpflegung entsprechend der Zahl der erwarteten Teilnehmer.
Egal ob das über Gastronomie oder in Eigenregie abgewickelt wird, ist das Geld dafür  in jedem Fall vor dem Start ausgegeben.
Und wenn ich dann lese, dass statt der angemeldeten 25 TN am Sonntag nur 11 erschienen sind, dann fehlen da mal eben 140,- Euro.
 
Ich entsinne mich an die Seentour vor ein paar Jahren, bei der wir mit 600 TN gerechnet hatten und 63 sind gekommen. Der RG UNI ist es am letzten Wochenende auch nicht viel besser gegangen. DAS tut weh im Vereinsetat.
 
Warum ist es denn im Radsport - mit Ausnahme Nordcup - so schwierig eine Voranmeldung einzurichten und das Startgeld vorab bezahlen zu lasssen ?
Wer erst am Start bezahlt zahlt Nachmeldegebühr und muss ggfs. zurückstecken, wenn irgend etwas knapp wird.
Eine Voranmeldung macht dem Veranstalter auch die ganze Organisation etwas enfacher. Vielleicht findet Michael ja ein paar Nachahmer. wenn sie auf einen erprobten Ablauf zurückgreifen können.
Ganz revolutionär wäre es natürlich, wenn es analog zum heutigen standardisierten RTF-Anmeldeformular ein vereinsübergreifendes Online-Anmeldeverfahren geben würde.
Die Nordcupanmeldung hat sich aus Teilnehmersicht bewährt. Warum nicht einfach für weitere Veranstaltungen übernehmen ?

Den Vorteil hätten wir alle. 

Nicht falsch, aber

darum ging es gar nicht. Die Frage ist doch, ob wir Vereine, uns mit dem BDR-RTF-Punktesystem zuweilen selber ins Knie schießen. So erfolgreich die RTF-Veranstaltungen sind, brauchen wir auch kleine RTFs. Klein, meint jede denkbare Streckenlänge, aber mit einer erwarteten Teilnehmerzahl unter 50. Dafür sollte es ein (fast) kostenfreies Verfahren über die Landesverbände geben.

Ist ja richtig,

auch ich bin der Meinung, dass das Punkte-System manchmal kontraproduktiv ist, aber da stellt sich mehr die Frage "Warum steige ich auf's Rad ?"  

  • Wegen der Punkte ?
  • wegen der Bewegung ?
  • wegen der Geselligkeit ?

Es gibt inzwischen mehr als ausreichend Möglichkeiten auch kleine Veranstaltungen zielgruppengerecht zu publizieren
Die Generalausschreibung des BDR lässt dafür sogar eine Punktevergabe zu, wenn die Veranstaltung in den vom BDR abgesteckten Rahmen fällt.
Das wird zwar in den Landesverbänden unterschiedlich gehandhabt, würde aber gar nix Kosten da mal eine einheitliche Linie hinein zu bringen.
 
Wo ist also der Bedarf für eine (fast !) kostenfreie neue Plattform die sich auch erst noch die Akzeptanz unter den Radfahrern erarbeiten muss ?
Nur damit LV oder BDR sich eine weitere Blume ins Knopfloch stecken können und troztdem nur eine Minderheit repräsentieren ?
In Hamburg haben wir dann wieder das Problem, dass die 3 LVs HAM, NDS, und SCH das unterschiedlich aufziehen und nirgendwo kritische Masse ensteht.
 
Und ob dadurch wirklich mehr Angebote gerade in der "Einsteigerklasse" enstehen ist ohnehin noch eine ganz andere Seite der Medaille.

Und am Sonntag ?

Michael hat mir folgendes gemailt:

es sind am Sonntag nur noch 11 Personen am Start gewesen (statt 20 erwarteten). Vier Tagesfahrer sind nicht gekommen, der weitere Schwund ist dadurch entstanden, daß einige Teilnehmer den 2. Tag nicht mehr gefahren sind.

Und am Montag ?

war ich auf der Vereinsversammlung, den Schlüssel an Dierk zurückgeben. Wir haben auch über die Anmeldungskosten für kleine (bezogen auf die Teilnehmerzahl)  Veranstaltungen gesprochen. Unsere Schatzmeisterin ist der Meinung, für den Radsport kann sich der Verein auch überschaubare Kostenrisiken erlauben. Michael mach weiter so! 

Es gibt übrigens überraschenderweise einen Kurzbericht auch auf der RVH-Seite

Und bei HFS?

gibt es natürlich auch reichlich Lesestoff